8 Fakten über Achtsamkeit

Was ist Achtsamkeit? Eine Frau steht an einem Hang und schaut in die Ferne, sie genießt das Hier und Jetzt

Was ist Achtsamkeit eigentlich? Spiritueller Hokuspokus, Modewort, Erfindung der Influencer oder neuer Eso-Trend? Weder noch. Das traditionelle Konzept der Achtsamkeit spielt seit jeher eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden der Menschen und ist weitaus mehr, als ein esoterischer Trend. Wir kennen alle das Wort Achtsamkeit, aber verstehen wir die Bedeutung? Wir stellen euch 8 interessante Fakten vor.

Die folgenden 8 Fakten über Achtsamkeit bieten = einen Überblick und vermitteln zugleich wichtige Grundlagen, mit deren Hilfe ihr euren Alltag achtsamer, stressfreier und entspannter gestalten könnt.

Achtsamkeit – 8 Fakten

  1. Der Ursprung der Achtsamkeit liegt im Buddhismus. In vielen Ländern Asiens ist der Buddhismus eine Religion, in westlichen Ländern wird er als ganzheitliche Lebensphilosophie betrachtet. Das Konzept der Achtsamkeit basiert auf einer spirituell-religiösen Tradition, kann jedoch unabhängig von Alter, Geschlecht, Kultur, Religion oder Weltanschauung praktiziert werden.
    Im Sinne Buddhas ist Achtsamkeit ein Ãœbungsweg. Buddha erforschte das Leid der Menschen auf der Suche nach Wegen, es zu heilen. Die Ãœbungsmethoden, die er dabei entwickelte und anwandte, finden heute in der modernen Achtsamkeitspraxis Verwendung.
  2. Achtsamkeit in der heutigen Zeit wird geprägt von Jon Kabat-Zinn, den man wohl als Guru der modernen Achtsamkeitsbewegung bezeichnen kann. Der Uni-Professor hilft mit seiner Achtsamkeits-Meditation Menschen, die unter Stress, Angst oder innerer Unruhe leiden.  Er hat zahlreiche Bücher geschrieben und entwickelte MBSR-Kurse (Mindfulness-Based-Stress-Reduction), ein 8-wöchiges Programm zur achtsamkeitsbasierten Stressbewältigung.
  3. Achtsamkeit ist nicht einfach nur Aufmerksamkeit. Es handelt sich vielmehr um eine besondere Form von Aufmerksamkeit, einen klaren Bewusstseinszustand, der uns dabei hilft, den gegenwärtigen Moment zu erleben. Achtsamkeit lehrt uns zu fokussieren und Stopp zu sagen. Wir beobachten uns selbst und das Geschehen um uns herum, nehmen alles bewusst wahr und schieben den Alltag beiseite.
    Die äußeren Umstände sind dabei ebenso wichtig, wie das, was in unserem Inneren vorgeht. Wir stellen zum Beispiel fest: es ist windig. Oder fragen uns: wonach riecht es? Gleichzeitig beobachten wir unsere Gefühle: bin ich gelangweilt, frustriert oder gut drauf? Achtsamkeit lehrt uns, von Automatismen Abstand zunehmen und Entscheidungen ganz bewusst zu treffen.
  4. Achtsamkeit wertet nicht. Dieser Punkt ist sehr wichtig. Denn kein Gefühl ist positiv oder negativ, sondern es ist einfach da. Wir erkennen, dass wir gestresst sind, aber werfen es uns nicht vor. Wir ärgern uns nicht, wenn wir Angst haben, frustriert sind oder traurig.
    Alle Gefühle haben ihre Berechtigung und sind zudem flüchtig: in einer halben Stunde hat sich die Angst vielleicht schon wieder gelegt. Oder es passiert etwas Positives und die Freude überwiegt. Gefühle wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten erfordert ein wenig Übung, verhilft uns am Ende aber zu einem inneren Gleichgewicht.
  5. Achtsamkeit ist orts- und zeitunabhängig. Abschalten und achtsam sein ist leicht, wenn man durch den Himalaya wandert oder am Strand in einer Hängematte liegt. Aber hier und jetzt? Im chaotischen Büro, umgeben von Verkehrslärm, Menschengemurmel und dem vollen Schreibtisch? Ganz genau.
    Nirgends ist Achtsamkeit so wichtig, wie im stressigen Alltag. Beim Strand- oder Wanderurlaub entspannt es sich leicht und die Batterien laden sich von ganz allein auf. Wo wir es aber wirklich brauchen, ist im Alltag. Wir können uns kleine Achtsamkeitsmomente schaffen: an der roten Ampel, beim Zähneputzen oder im Wartezimmer. Normalerweise sind das Situationen, in den man eher in Eile ist, nervös wartet oder leicht angespannt ist. In diesen Momenten können vermeintlich störende Alltagsgeräusche als Glocken der Achtsamkeit dienen: das Hupen der Autos, der Handywecker, die Sirene des Krankenwagens. Wir nehmen die Geräusche als Impuls, um uns für einige Minuten auszuklinken und achtsam das Geschehen und uns selbst zu beobachten.
  6. Mit Achtsamkeit lassen sich Gewohnheiten besiegen. Wir kennen es alle: Der Griff zur nächsten Zigarette, zum fünften Schokokeks oder zum Handy. Ganz automatisch, man wollte es eigentlich gar nicht. Gewohnheiten passieren automatisch und ohne bewusste, achtsame Entscheidung. Achtsamkeit kann dabei helfen, mit schlechten Gewohnheiten zu brechen und gute zu etablieren.
    Eine Studie belegt, dass es im Schnitt 66 Tage dauert, um eine Routine zu ändern. Wir müssen also 66 mal morgens meditieren, 66 mal mittags ein Stück Obst essen oder 66 mal 3 Liter Wasser pro Tag trinken, damit diese Handlungen für uns zur Gewohnheit werden und wir uns nicht mehr aktiv dazu „zwingen“ müssen. Gezielte Achtsamkeitslenkung hilft uns dabei, das Bewusstsein auf körperliche und psychische Signale lenken und das Verlangen nach etwas (Schokokeks) vom darauffolgenden Handlungsimpuls (Schokokeks essen) zu entkoppeln. Durch Achtsamkeit brechen wir mit schlechten Gewohnheiten und schaffen Raum für Gute.
  7. Achtsamkeit erfordert Geduld. Wir dürfen nicht ungeduldig sein, wenn es mit der Achtsamkeit nicht auf Anhieb klappt. Entspannung und Ausgeglichenheit stellt sich nicht von heute auf morgen ein, es ist ein langer Weg. Um zu erlernen, wie man Achtsamkeit praktiziert, muss man zwar nicht unbedingt einen Kurs besuchen, aber man sollte sich Zeit nehmen, um sich mit den Grundtechniken und einigen Übungen vertraut zu machen.
  8. Achtsamkeit macht glücklich. Das ist natürlich eine gewaltige Aussage. Aber sie ist wahr. Achtsamkeit hilft dabei, negative Gefühle zu verstehen, zu verarbeiten und aufzulösen. Dadurch steigert sich unser Glücksempfinden. Wir werden stressresistenter und meistern den Alltag besser. Zugleich leben wir fokussierter, wacher und klarer, wir setzen Prioritäten, schieben weniger Dinge auf, werden produktiver und schaffen mehr. Und das alles macht glücklich.
    Achtsamkeit kann darüber hinaus psychische und physische Krankheiten und Symptome mindern. Bei akuten und schwerwiegenden Erkrankungen ist es jedoch wichtig, sich unter ärztliche Aufsicht zu begeben und mit Hilfe eines professionellen Coaches Achtsamkeit zu praktizieren.
Was ist Achtsamkeit? Achtsam sein bedeutet, die kleinen aber feinen Dinge des Lebens wahrzunehmen, wie die Samen einer Pusteblume, die durch die Luft fliegen.
Wenn wir achtsam sind, nehmen wir die kleinen aber feinen Dinge des Lebens bewusst wahr – wie die Samen einer Pusteblume, die durch die Luft fliegen.

Nun kennt ihr unsere 8 Fakten über Achtsamkeit, sozusagen die wichtigsten Eckpfeiler. Um das Ganze noch verständlicher und deutlicher zu machen, klären wir zum Abschluss ein paar Missverständnisse auf und verraten euch, was Achtsamkeit nicht ist.

Was ist Achtsamkeit NICHT?

Achtsamkeit ist…

  1. … keine Meditationsübung.
  2. … keine Religion.
  3. … keine Fluchttür, um dem Alltag zu entkommen.
  4. … kein völlig entleerter Geist.
  5. … keine leichte Übung für Ungeduldige und Perfektionisten.
  6. … keine schwere Übung, wenn man den Fokus nicht verliert.
  7. … kein Weg, um Schmerzen oder Gefühlen zu entkommen.
  8. … keine Psychotherapie.

Wenn ihr auf der Suche nach mehr Achtsamkeit, Entspannung und Erholung seid, stöbert in unserer Erlebniskategorie Achtsamkeit und findet für euch ein passendes Achtsamkeit-Retreat.

Fotos: Danke an Jake Pierrelee (Titelbild) und David Zawiła. 

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